1879 reiste Rudolph Schuster erstmals nach seinem Studium an der Dresdner Akademie und zahlreichen Reisen durch ganz Deutschland nach Italien. Wie so viele seiner Künstlerkollegen hat ihn die Gegend in der Nähe Roms angezogen. Das Bild hat der Maler mit der konkreten Örtlichkeit und der genauen Entstehungszeit „Roviano. 7/8 80. R.S.“ in der unteren rechten Ecke bezeichnet. Er hat den in von Bergen umgebenen Ort aus einer Untersicht wiedergegeben. Dies betont besonders eindrucksvoll die Bauweise der dicht aneinander gedrängten Häuser und Türme von Roviano. Der am unteren Rand noch breite Weg verjüngt sich zum Eingang des Ortes hin. An einer rechts daran liegenden Natursteinmauer lehnen zwei, vermutlich in ein Gespräch vertiefte Frauen. Das sanfte dämmerige Licht, welches sich mit schönen Reflexen über das ganze Bild ausbreitet und der zart aufsteigende Rauch über den Häusern deuten auf eine abendliche Ansicht. Rudolph Schuster weilte mehrfach in Italien und lebte für einen längeren Zeitraum in Meran, bevor er 1900 in seinen Heimatort Markneukirchen zurückkehrte. (JB)
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