In dieser frühen Lithografie entführt Pechstein den Betrachter in die Halbwelt und setzt mit reduziertem Strich das Bildnis der Kokotte mit ihrem großen, auffälligen Hut schräg ins Bild. Vor ihr ist am linken Bildrand das vage angedeutete Bildnis eines Mannes im Profil zu sehen, darunter die Bezeichnung "Paris". Nachdem Pechstein mit dem Rom-Preis ausgezeichnet wird, bereist er 1907 Italien, geht jedoch schließlich nach Paris. Hier lebt er mehrere Monate und studiert nicht nur die Kunst seiner Malerkollegen, sondern gibt sich auch dem Amüsement der Metropole hin. Entsprechend zeigen Arbeiten der Zeit auch die dunklen Seiten des Pariser Lebens mit seinen Bordellen, Zuhältern und Dirnen.
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