Der wie Max Pechstein im Jahr 1881 geborene Schriftsteller Heinrich Lautensack ist während des Ersten Weltkrieges in Samland stationiert. Nachdem er 1917 aus dem Militär entlassen wird und in seine Wahlheimat Berlin zurückkehrt, wird nur kurze Zeit später sein lyrisches, der Halbinsel in der östlichen Ostsee gewidmetes Werk im Gurlitt Verlag veröffentlicht. Max Pechstein, der erst 1917 beginnen kann, seine von Wolfgang Gurlitt finanzierte Reise nach Palau künstlerisch aufzuarbeiten und den Forderungen seines Kunsthändlers nachzukommen, befindet sich, als die insgesamt 21 Lithografien entstehen, die Lautensacks Ode begleiten, in einer Phase ungeahnter Produktivität. Auch er kennt die Gegend gut, hält er sich doch seit 1909 regelmäßig im nahen Nidden auf der Kurischen Nehrung auf. All die als freie Akte interpretierten Figuren, die Pferde, das Meer mit den Schiffen oder die typisch baltische Architektur gibt er mit lockerem, das Detail ignorierendem Strich wieder. Das Blatt zeigt Boote mit vom Wind geblähten Segeln auf dem Haff, die sich entlang der Küste bis zum Horizont aufreihen.
de