Nach schweren Kriegsjahren, Heribert Fischer hatte an vorderster Front den 1. Weltkrieg erlebt und schwere Verletzungen erlitten, kehrte der damals 23-Jährige in seinen Heimatort Geising zurück. Anders als die Dresdner Künstler Otto Dix und Otto Griebel, war H. Fischer nicht im Stande, die Grausamkeiten des Krieges darzustellen. In feinen und sensiblen Zeichnungen versucht er hingegen, die Seelenzustände seiner Zeitgenossen einzufangen. Diese Rötelzeichnung zeigt einen in sich gekehrten jungen Mann, vielleicht einen ehemaligen Soldaten. Der Stil erinnert an Porträts seines Lehrers Oskar Zwintscher und zeigt sowohl Fischers künstlerisches Talent als auch seine akademische Prägung durch die Ausbildung an der Akademie in Dresden. "Die Bildnisstudien [...] von 1919 sind merkwürdigerweise noch dem Jugendstil verpflichtet. Sehr exakte Zeichnung, linear angelegt und stellenweise verwischt, so daß die Gesichter plastisch hervortreten." zitiert nach: Heribert Fischer-Geising. hrsg. von Gert Claußnitzer und Hildegard Fischer, Geising 1999, S. 19 f. Aus dem Nachlass des Künstler Heribert Fischer-Geising. . bez. links oben HF. 19
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