Die halbe, aus einer Platte getriebene Rossstirn mit angenieteten Ohrenbechern und einer vermutlich erst später aufgesetzten Federhülse war Teil einer Harnischgarnitur mit unbekanntem Verbleib. Die Anschaffung einer so kostspieligen Ausstattung setzte entsprechende finanzielle Möglichkeiten des adligen Auftraggebers voraus. Verwendung fand diese Rossstirn möglicherweise bei Paraden, bei Turnieren oder aber auch bei militärischen Einsätzen. Ein ehemals vorhandener Wappenschild auf der Stirnmitte und das Scheitelstück fehlen. Der Dekor besteht aus geätzten, mit einem Flammenfries eingefassten Streifen mit gewellten Blattranken, Blüten und verschiedenen Vogeldarstellungen auf punktiertem Grund. Um die Mitte des 16. Jahrhunderts existierten zahlreiche Vorlageblätter mit vergleichbaren Darstellungen. Die Rossstirn erinnert in einigen Details an Arbeiten der Landshuter Plattner Wolfgang und Franz Großschedel. Dies legt eine mögliche Herkunft aus Landshut nahe.
Alter Bestand.
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