Der Pokal ist aus Serpentin gedrechselt, einem relativ weichen und grüntonigen Stein mit Granateinschlüssen. Die Serpentinverarbeitung erlebte Ende des 16. Jahrhunderts in Sachsen einen enormen Aufschwung. Besonders gefragt war Geschirr aus Serpentin, oft meisterhaft in kostbares Silber und Gold gefasst. Zunächst nur für die kurfürstliche Tafel und die Ausstattung der Dresdener Kunstkammer bestimmt, wurde es bald in großen Mengen europaweit exportiert.
Das im Erzgebirge gelegene Zöblitz war seit Mitte des 15. Jahrhunderts Zentrum der europäischen Serpentinverarbeitung. 1613 entstand dort die weltweit einzige Serpentindrechsler-Innung. Zu den drei geforderten Meisterstücken zählte auch ein derartiger Doppelpokal, bei dem zwei gleich große, halbkugelige Pokalhälften, mit den Öffnungen einander zugewandt, auf dem Rand eines passgenau dazwischen liegenden flachen Tellers aufsitzen.
Ankauf mittels Spenden 2001.
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