Auf einem geschwungenen Standfuß ruht die glockenförmige, einfach gestufte Kuppa. Der Deckel ragt über sie hinweg, ist dreifach gestuft und wird von einem vollplastischen Knauf bekrönt. Der vegetabile Golddekor des Gefäßes wurde in der Radiertechnik hinterglas ausgeführt und liegt vor einem achatimitierenden Hintergrund – einer opaken, marmorierten Lackschicht. Der Golddekor des Deckels liegt dagegen auf der Außenseite. Der in dieser seltenen Technik gefertigte Pokal stammt mit drei weiteren Gefäßen aus dem Leipziger Stadtschatz. Eine genaue Datierung sowie Lokalisierung dieser exquisiten Arbeiten ist nicht möglich, da keine Vergleichsbeispiele bekannt sind. Gläser in Imitation von Halbedelsteinen waren schon früh in Ägypten begehrt. Der Hinterglasdekor erinnert an böhmische Zwischengoldgläser des 18. Jahrhunderts.
Herstellung: Sachsen oder Böhmen
Alter Besitz des Leipziger Rates. Restauriert mit Unterstützung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Chemnitz, aus Mitteln des Freistaates Sachsen, 2007.
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