Ab etwa 1825 hatte Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) für die preußische Königsfamilie Eisenmobiliar entworfen, unter anderem auch einen eisernen Gartenstuhl für die „Römischen Bäder“ im Park von Sanssouci. Viele spätere Stuhlmodelle variieren diesen „Prototyp“ nur hinsichtlich der Gestaltung des Lehnenornamentes und der Auslassung kleinerer Schmuckmotive wie Bocksfüße, Widderköpfe an den Armlehnen oder Zwickelpalmetten. Unser Stuhl, der wohl auch auf einen Entwurf Schinkels zurückzuführen ist, ist eine solche reduzierte Variation. Seine Festigkeit, Dauerhaftigkeit und industrielle Produzierbarkeit machten diesen Stuhl zu einer nachgefragten Ware. Viele Gießereien offerierten ihn. Ein in Frankfurt/Main (MAK) befindlicher Stuhl mit identischer Lehne wurde von der Sayner Hütte gegossen.
Herstellung: preußische oder böhmische Gießerei
Erworben mit Unterstützung der Gesellschaft Harmonie, Leipzig, 2006.
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