Die Glaskünstler der Biedermeierzeit erneuerten und entwickelten vielfältige Glasveredelungsformen. Vor allem in der Technik des Glasschnitts kam es zu einer neuen Blüte. Einer ihrer Hauptmeister war Dominik Biemann, der wie kein anderer die schwierige Kunst des Porträtschnitts beherrschte. Das Porträt der Gräfin Wrangel zeugt von seiner einzigartigen und schon damals von Adel und Großbürgertum hochgeschätzten Meisterschaft. Feinste Abstufungen und die Einbeziehung der Lichtbrechung verleihen dem Antlitz der jungen Frau Lebendigkeit und Charakter. Im Gegensatz zur repräsentativen Porträtmalerei zielte die Glasplakette auf eine Betrachtungsweise aus nächster Nähe ab.
Nicht nur in Franzensbad, wo Biemann wirkte, auch in anderen böhmischen Kurorten florierte der Handel mit anspruchsvollen Souvenier- und Geschenkartikeln. Die böhmische Glaskunst erfuhr dadurch europaweite Anerkennung.
Unten links bezeichnet: "D. Bimann"
Ankauf 1920. Aus dem Besitz des Baron von Drachenfels, Urgroßneffe der Gräfin.
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