Der vornehme Chinese war besonders darauf bedacht, alte Gefäße, möglichst aus der Shang- oder der Zhou-Dynastie, für seine Blumenarrangements zu verwenden, da sie nach vorherrschender Ansicht den Geist der Erde geatmet hatten und Blumen besonders lange frisch hielten. Der Dekor der Goldfleckenvase erscheint in diesem Zusammenhang zunächst ungewöhnlich, denn er entspricht nicht den alten Vorbildern. Doch gibt es eine Erklärung für diesen vor allem in der Ming- und Qing- Dynastie auftretenden Dekor. Er dürfte auf eine Anekdote zurückzuführen sein, die 1701 größere Verbreitung fand: In der Xuande-Periode soll in einem buddhistischen Tempel ein Feuer ausgebrochen sein. Gold, Silber und Bronzefiguren schmolzen zu einer Metallmasse zusammen, aus der dann neue Gefäße gegossen wurden. (Text: Christoph Deuter)
Ankauf von Florine Langweil, Paris, 1906.
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