Welche enorme Bedeutung in Japan dem Teegerät seit Jahrhunderten beigemessen wird, äußert sich in der aufwendigen und individuell dafür kreierten Umhüllung und Verpackung (Emballage), die aus kostbarem Seidendamast oder Brokat mit mannigfaltigen Mustern angefertigt ist. Unter Berücksichtigung der Passform und des Charakters des jeweiligen Gefäßes werden auch die Schnüre zum Zusammenbinden farblich stets im Einklang mit dem Muster der Brokatbeutel (shifuku) abgestimmt. Für berühmte Teegeräte, die in Verwendung verschiedener Teemeister waren, wurden jeweils neue "shifuku" geschaffen. Diese schützen die Teekeramiken und verdeutlichen zugleich die hohe Wertschätzung, die sie genießen. Darüber hinaus sind sie ein wichtiges Dekorelement des Teeraumes. Erst zu Beginn der Teezeremonie wird der Teebehälter (chaire) dem "shifuku" entnommen. So gehören auch zu diesem "chaire" des Keramikers Rakusai IV ein Brokatbeutel und ein beschrifteter Aufbewahrungskasten aus Holz (kiri-bako). Die Deckelaufschrift lautet von rechts nach links gelesen „shigaraki chaire“, gefolgt von seiner Signatur und dem Siegel Rakusai. Die Töpfermarke "ra" befindet sich am Boden des chaire. (Text: Christine Klenke)
Schenkung aus der Sammlung M. und G. Czichon, 2009.
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