Im Jahr 1856 veröffentlichte Louis Oeser (1816-1885) in Neusalza das „Album der sächsischen Industrie“ in zwei Bänden. Bereits im 19. Jahrhundert zeigte sich die wirtschaftliche sowie auch die kulturelle Relevanz der Industrialisierung und der Industrie in vielen Veröffentlichungen. Eine der bedeutendsten Publikationen ist das „Album der sächsischen Industrie“ von Louis Oeser. Oeser konzipierte die beiden Bände als „Leistungsschau“, in welchem er vor allem größere und bedeutende Firmen in großformatigen Abbildungen inkl. Beschreibungstexten einen entsprechenden Rahmen zur Vorstellung gab. Dank Oeser erhalten wir somit einen guten Einblick in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Publikation ist Deutschlandweit in wenigen Bibliotheken und Museen vorhanden – vorranging nur in Einrichtungen in Chemnitz, Dresden und Leipzig.
Auf der Lithografie ist die Damastfabrik von Ch. D. Wäntig & Söhne in Gross-Schönau abgebildet. Das Fabikensembel ist fast schon malerisch an einem Fluß gelegen. Links ist ein Umgebindehaus dargestellt, in der Mitte befinden sich das Wohn- und Fabikgebäude. Zentrales Bildelement ist der Fluß mit der Brücke und den spielenden Kindern sowie vorne rechts die Frau mit einem Kind. Das Fabrikgebäude mit seinen zwei Etagen und seinem Walmdach ist ein typischer Vertreter der frühen Fabriken. Ein Wasserrad an Kraftmaschine ist nicht zu erkennen. Die Fabrik wird auf Seite 150 und 151 in Band 1 des "Album der Sächsischen Industrie" beschrieben.
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