In der langen künstlerischen Schaffenszeit des Künstlers nimmt das Gemälde „Alpenglühen“ eine Sonderstellung ein. Eduard Leonhardis Gemälde lassen sonst meist den Einfluss seines Lehrers Ludwig Richter erkennen. Die kompositorische Zentrierung auf den glühenden Berggipfel durch die Abrundung des oberen Bildrandes und der dunkle, menschenleere Vordergrund, erzeugen eine mystische Stimmung, die sonst in seinen Gemälden so nicht zu finden ist. Entstanden ist das Bild im Zusammenhang mit seine Reise 1852 in das oberbayrische Hochland, wo der Königsee sicher die Inspirationsquelle für dieses Gemälde war.
Die besondere Ausstrahlung des Gemäldes wurde erst durch die umfangreiche Restaurierung 2014 entdeckt. Beim Eingang des Gemäldes 1977 war es noch rechteckig und die Komposition des Gemäldes hatte eine deutlich schwächere Wirkung. Erst gründliche Untersuchungen zeigten, dass die beiden oberen Ecken nachträglich übermalt wurden. Die Entfernung der späteren Übermalung und die Umarbeitung des goldenen Schmuckrahmens, brachte die originale Komposition des Künstlers wieder hervor. (DG)
de