Friedrich Otto Georgi erhielt seine künstlerische Ausbildung von seinem Vater Friedrich Traugott Georgi und an der Dresdner Akademie. Ein Auftrag zur Anfertigung von Zeichnungen führte ihn mit der Preußischen Expedition nach Ägypten. Anschließend lebte er in Italien und in der Nähe von Meißen, bevor er sich 1859 in Dresden niederließ. Neben seinen Arbeiten mit orientalischen oder italienischen Motiven, entstanden auch Darstellungen aus dem Alpenraum und der sächsischen Umgebung.
Mit klassischem Bildaufbau und feinen Farbnuancen hat Georgi die faszinierende Ansicht in meisterlicher Malweise stimmungsvoll dargestellt. Im Vordergrund liegt der ruhige, von grün bis zum tiefen blau schimmernde See. Hoch aufragende, schroffe Felswände und einzelne Baumgruppen umgeben das Gewässer. Auf den hinteren Gipfeln zeigt sich ein spektakuläres Abendrot, das Alpenglühen. Zwischen der schmalen Mondsichel am oberen Bildrand und dem Gebirge ziehen sich langsam auflösende Wolken. Nur zwei Reiher an der ins Wasser ragenden Landzunge beleben die stille Landschaft. (JB)
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