Der talentierte und in Wolkenburg geborene Fritz von Uhde kehrte der altmodischen Kunstausfassung an der Dresdener Kunstakademie bald den Rücken zu. Als Offizier nahm er am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil, danach führte ihn die Begegnung mit Mihály Munkácsy nach Paris. Auch war die Begegnung mit Max Liebermann prägend, der ihn auf die Besonderheit der Freiluftmalerei in Holland hinwies. Uhde fand bald zu religiösen Bildthemen, die er modern und naturalistisch interpretierte. So diente die Figur des Jesus auch malerischen Fragestellungen. Kinder werden bei Uhde äußerst feinfühlig dargestellt und ins Zentrum der Betrachtung gerückt. Das engelsgleiche und unverdorbene Kind setzt den ethischen Maßstab, an den Jesus die Jünger ermahnt. (SMS)
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