Friedrich August von Kaulbach studierte nach einer ersten Ausbildung bei seinem Vater, dem Historienmaler Friedrich Kaulbach, in Nürnberg und München. Ab 1883 war Kaulbach dann selbst als Lehrer und ab 1886 als Direktor an der Münchner Akademie tätig.
Angeregt vom Kostümfest der Münchner Künstlervereinigung "Allotria" im Jahr 1876 unter dem Motto "Festzug Kaiser Karl V." entstanden einige Darstellungen mit prächtigen Kostümen. Dieses vor einer Steinmauer stehende, zarte „Burgfräulein“ ist in ein rotes samtenes, mit seidig glänzenden Teilen an Dekolleté und Ärmeln verziertes Kleid gehüllt. Ein transparenter Schal ist um die Haube und ihre Schultern gelegt und bringt einen Hauch Bewegung in die Szenerie. Kleine Details schimmern golden und finden sich in dem Deckelpokal in ihren Händen wieder. Hinter ihr erstreckt sich, wie auch auf Werken aus der Zeit der Renaissance im 16. Jahrhundert zu finden, eine weite Landschaft mit Bäumen, Hügeln und einem Gewässer. (JB)
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