Bei dem Mädchenkopf handelt es sich vermutlich um eine der letzten für die Wiener Werkstätte von Reni Schaschl (1895–1979) eigenhändig angefertigten Keramiken. Im sogenannten KO-Buch, einer Art Modell- und Ausführungsbuch der Wiener Werkstätte, wird unter der Nr. 5220 seine Ausformung am 29.01.1921 geführt. Ab 1917 entwirft Reni Schaschl, die 1912 an der Wiener Kunstgewerbeschule u. a. bei Adolf Boehm, Oskar Strnad und Josef Hoffmann studierte, einige Modelle für Serienkeramiken und liefert Entwürfe für Gläser und Keramikfiguren. Auffällig ist die große Zahl von Frauen, die sich in der Wiener Werkstätte mit Keramik befassten. Viele von ihnen kamen aus begütertem Hause, dem vorrangigen Kundenkreis der Wiener Werkstätte. Mit deren gewachsenem guten Ruf wurde es bald zu einer Art Statussymbol, dort studiert zu haben.
Erworben vom Hersteller, Grassimesse 1921.
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