Die Haube besteht aus einem Schnittteil, das einem Viertelkreis ähnelt (Einstückhaube). Es ist mit blaugrünem Seidengewebe bezogen, auf dem regelmäßig angeordnete Broschuren zarte Blumenbuketts bilden. Obergewebe, Pappeinlage und Futter sind in feuchtem Zustand in Falten gelegt, die am Nackenrand durch Zugbändchen fixiert wurden. Den Gesichtsrand schmückt eine goldfarbene Klöppeltresse. Das Obergewebe ist knapp zugeschnitten. Unter der deformierten goldfarbenen Tresse ist das Trägergewebe aus Leinen sichtbar. Die Haube besteht demzufolge aus vier Materiallagen, das sind Obergewebe, Trägergewebe, Pappeinlage und Futtergewebe. Die Zugbändchen am Nackenrand sind aus dem Zugtunnel herausgezogen und beschnitten worden. Durch die fehlende Fixierung fächern am Nackenrand die Falten auf. Die Nackenschleife ist zu klein, um diesen Mangel zu überdecken, weshalb die Bandenden nach links und rechts angeheftet wurden. Innen ist das Futtergewebe mit „J. St. (?) 1760“ beschrieben.
Die Haube stammt aus dem Fundus einer Damenschneiderin in Neugersdorf und ging 2019 als Ankauf in die Sammlung ein.
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