Dora (1926–2017) und Hubert (1925–2016) Kleemann arbeiten seit 1952 als Metall- und Emailgestalter in ihrer gemeinsamen Werkstatt, wo vor allem Bildtafeln entstehen. Auch die vier Seiten des Schmuckkästchens sind Träger solcher Bildtafeln mit Kompositionen im reduziert-figurativen Stil. Stark abstrahierte, archaisch anmutende menschliche Figuren, Tiere und Pflanzen verteilen sich zu einer harmonisch wirkenden Komposition. Auf der einen Seite möchte man eine ruhende Gestalt unter Bäumen erkennen, auf der anderen Seite drei Figuren in stärkerer Bewegung. Die hohen Kupferstege, die der Trennung der verschiedenen Emailfelder dienen, stellen nicht nur eine optisch scharfe Grenzlinie dar, sondern auch eine plastische, die der Bildplatte eine reliefhafte Oberfläche verleihen. Dora und Hubert Kleemann beherrschen alle Emailtechniken, sehen das Material jedoch nicht im Vordergrund, sondern als ideales Ausdrucksmittel für ihre malerischen Kompositionen.
Erworben von den Künstlern, 1963.
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