Diese Schlittschuhe aus Stahl und Holz konnten mit Lederriemen an einem normalen Schuh befestigt werden. Sie gehörten ursprünglich dem Direktor der Mädchenanstalt in Niesky und wurden vermutlich um 1900 hergestellt und benutzt.
Sport und Bewegung an frischer Luft als Ausgleich zum Unterricht war an den Schulen der Brüdergemeine fest im Lehrplan verankert. Auch die Schülerinnen der Mädchenanstalt waren begeisterte Schlittschuhläufer. Großer Jubel brach aus, wenn Direktor Gemming bei günstigem Eislaufwetter einen Vermerk ans Schwarze Brett heftete, dass die Mädchenanstalt geschlossen zum Schlittschuhlaufen ausrückt. An solchen Tagen fielen dann auch ein paar Schulstunden aus.
Die Riemenschlittschuhe wurden umgangssprachlich in Niesky als „Holländer“ oder auch „Strahwalder“ bezeichnet. Durch holländische Schüler wurde das Schlittschuhlaufen um 1810 am Nieskyer Pädagogium eingeführt, in dem Dorf Strahlwalde bei Herrnhut wurden die Riemenschlittschuhe angefertigt.
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