„Unser Turm braucht einen Schal“ ¬– Diesen Aufruf startete das Team des Bergbaumuseums Oelsnitz/Erzgebirge im Sommer 2006. Das Objekt des Monats Dezember, ein Schal, ist durch diesen Aufruf entstanden.
Anfang der 2000er stellte man Frost- sowie Korrosionsschäden am Förderturm des Bergbaumuseums fest, der einer Sanierung bedurfte. Um auf die „Krankheit“ des Bauwerks hinzuweisen, sollte ihm ein Schal umgelegt werden. Elf Strickerinnen und Häklerinnen folgten dem Aufruf des Museums. Ihre Handarbeiten hatten zusammengerechnet eine Länge von knapp 300 Metern. Diese wurden in dreifacher Breite zusammengenäht, sodass schließlich zwei Teile entstanden – ein Teil, der den Turm umfasste und ein Teil, aus dem die Enden des Schals geformt wurden. Insgesamt waren sie 98 Meter lang. Im Sommer 2007 war es so weit: Der 23 Kilogramm schwere Schal wurde mit Hilfe von acht Seilen am Förderturm hochgezogen und dort angebracht. Er hing dort mehrere Monate, bis er im November 2007 wieder abgenommen wurde. Der Grund hierfür war nicht etwa, dass die Sanierung des Bauwerks nicht mehr nötig gewesen wäre, sondern die Befürchtung, dass der Schal durch Regen und Schnee zu schwer werden und den Turm beschädigen könnte. Der Schal ging in die Sammlung des Museums über.
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