Der Schriftzug „Walter Weisspflug Schmiederei“ wurde in den 1930er Jahren an der Schmiede angebracht, als Walter Weißpflug sie nach dem Tod seines Vaters übernahm. Er baute eine größere Werkstatt und betrieb zeitweise einen Fahrrad- und Motorradhandel. Er und seine Mitarbeitenden warteten und reparierten die Zweiräder auch. Dieser Service wurde gerne von den Beschäftigten des Karl-Liebknecht-Schachtes angenommen: Sie gaben defekte Fahrräder zu Schichtbeginn ab und holten sie nach Arbeitsschluss repariert wieder ab. Ein weiteres Standbein der Schmiede war das Beschlagen von Pferden der Bauern aus der Umgebung. Der Standort war besonders im Winter von Vorteil: Denn die Straßen wurden teilweise sehr glatt, sodass es vorkam, dass die Pferde der Bauern, die mit ihren Fuhrwerken Kohlenschlamm vom Karl-Liebknecht-Schacht holten, ausrutschten. Die Tiere wurden abgespannt und in die naheliegende Schmiede Weißpflug gebracht. Dort wurden auf die Schnelle Stollen geschmiedet und an den Hufen angebracht, sodass die Bauern mit ihren Pferdfuhrwerken wieder zu ihren Höfen fahren konnten.
de