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GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig Schmuck ab 1945 [1998.314]
Brosche "Fisch frißt Plankton" (Alle Rechte: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. Felix Bielmeier CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Alle Rechte: GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig. Felix Bielmeier (CC BY-NC-SA)
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Brosche "Fisch frißt Plankton"

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Beschreibung

Die chinesische Jade spielte für die Schmuckkünstlerin Ebbe Weiss-Weingart ab den 1990er Jahren eine wichtige Rolle. Sie sammelte sie in unterschiedlichen Formen und Verarbeitungen sowie aus verschiedenen Zeiten.
Die chinesische Definition für Jade ist deutlich breiter als die deutsche oder englische und umfasst verschiedene Mineralien und Steine mit grüner Farbe. Das Schriftzeichen für Jade (玉) wurde schon im 11. Jahrhundert v. u. Z. auf Orakelknochen aus der Zeit der Shang-Dynastie (18.–11. Jahrhundert v. u. Z.) gefunden und stellt Jdesteinean einer Schnur dar. Die Bedeutung der Jade in China wird auch deutlich, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass das Schriftzeichen für Land/Staat (国) – auch für China als „Land der Mitte“ – aus einer eingezäunten Jade besteht.
Bewusst über die hohe symbolische und rituelle Bedeutung der gesammelten und bereits bearbeiteten Edelsteine besonders im Bereich des Ahnenkults fasste Ebbe Weiss-Weingart die Jadesteine in neue figürliche Schmuckstücke und vergab dadurch neue Identitäten. Teilweise entstanden neue Fabelwesen oder Tiere wie Drachen, Löwen oder Fische und teilweise Fassungen aus Gold, die das Material Jade besonders betonen und dadurch ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Die verwendeten Jadesteine sehen aus wie Ritualjaden oder Teile von Kleidungsstücken und Grabausstattungsgegenständen. Die Künstlerin verstand sie in der neuen Form nicht als reine Schmuckobjekte, da die Gestattung die Tragbarkeit deutlich einschränkt, sondern als Objekte für eine „intensive Betrachtung“.
Die Brosche Fisch frißt Plankton zeigt ein Stück Jade, verziert mit einem Vogelkopf auf der einen Seite und dem Motiv des Taotie im Stil der Shang-Dynastie auf der anderen. Das Taotie ist ein häufiges und enigmatisches Fabelwesen, das als Dekorelement auf historischen chinesischen Bronzen und Jaden auftaucht.
Silvia Gaetti (Katalog: Cultural Affairs - Kunst ohne Grenzen / GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig, 2021; S.122,123)

Schenkung Ebbe Weiss-Weingart, Salem, anläßlich ihrer Ausstellung im Dezember 1998

Material/Technik

Chinesische Jade; Feingold; Silber, sulfiert; Smaragdblatt

Maße

Höhe 3,5 cm. Breite 9,8 cm

GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

Objekt aus: GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig

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