Das Blatt gehört zu einer Scheinkastanie. Nach dem Freipräparieren wurde es einer Wasserstoffsuperoxyd-Bleichung und Kaliumbichromat-Härtung unterzogen, dann mittels Glyzeringelatine zwischen zwei Diagläser eingebettet.
Mumifizierte Blätter unterscheiden sich von inkohlten Blattfossilien dadurch, dass nicht nur das sehr zersetzungsresistente Blatthäutchen (Kutikula) anatomisch und strukturell erhalten bleibt, sondern die gesamte komplexe Blattmorphologie konserviert wurde.
Die Pflanzenfossilien aus Kamenz-Wiesa datieren in den sehr warmen Zeitabschnitt des "miozänen Optimums" vor etwa 20 Mio. Jahren. Für diese paläotropische, immergrüne Lorbeerwald-Gemeinschaft wurde erstmals der Begriff "Mastixioideen-Flora" geprägt. Bis heute sind etwa 140 verschiedengestaltige Pflanzenarten (Früchte, Samen, Blätter, Zapfen und Hölzer) beschrieben worden.
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