Walzenkrug mit sich nach oben leicht verjüngender Zylinderform. Spitz auslaufender Ohrenhenkel mit Kehlung.
Auf der Schauseite des Kruges zwei nebeneinander angebrachte Wappen in Blau. Das heraldisch rechte zeigt im Schild einen nach rechts steigenden Löwen. Eine Dreiviertelfigur mit gezücktem Schwert in der erhobenen rechten Hand bekrönt als Helmzier einen über dem Schild dargestellten Spangenhelm. Im heraldisch linken Wappenschild ist eine Dreiviertelfigur mit Kopfbinde und einem Bündel von drei Blitzen in der erhobenen rechten Hand dargestellt. Dieselbe Figur ist als Helmzier über dem Stechhelm abgebildet. Zwischen den beiden Wappen oben ein Bund von Akanthusblättern, aus denen einzelne Zweige mit Blättern herausragen, unten eine Jakobsmuschel. Ein Band in der Form einer Acht umgibt beide Wappen. An den Seiten je eine Rocaille in C-Form mit Blätterzweigen, an deren eingerollten Enden eine Blütengirlande hängt, die gleichzeitig den unteren Motivabschluss bildet.
Bei den Wappen handelt es sich heraldisch rechts um dasjenige der Familie Held, heraldisch links um das der Familie Schwarzmann, die beide dem Rothenburger Patriziat angehörten. Wahrscheinlich ist der Krug anlässlich der Vermählung zweier Familienmitglieder 1713 in Auftrag gegeben worden.
Glasurabplatzungen am Henkelansatz.
Marke in Blau auf dem Boden: „OS. 1713." für den Maler Georg Christian Oswald.
Deckel mit kugelförmiger Daumenrast und Fußring aus Zinn. Auf der Deckeloberseite graviertes Wappen mit den Buchstaben „I.“ und „L.“ und der Jahreszahl „1724". Ohne Marke.
Alte Inv. Nr. Keramik I. 1082
Vermächtnis Hugo Scharf, Leipzig, 1893
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