Vergleicht man die „Indianerin“ Wackerles mit seinen zu Beginn des Jahrhunderts entstandenen Werken, so wird deutlich, wie sich seine Kunst mit dem Zeitstil geändert hat. Anstelle des Geschmeidig-Bewegten, Lebensprallen stehen nun Strenge, Spitzwinkligkeit, überstreckte Proportion. Als herausragender Porzellankünstler galt Wackerle weiterhin. Doch wenn er, wie hier, mutig und innovativ eine farbintensive, flächendeckende Bemalung entwickelte, die das Material Porzellan in den Hintergrund rückt, wurde er nur von wenigen verstanden. Die „Indianerin“ wurde in dieser Bemalung auf der Deutschen Gewerbeschau München 1922 erstmals ausgestellt.
Erworben mit Unterstützung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Chemnitz, und der VNG–Verbundnetz Gas AG, Leipzig, aus dem Heilbronner Kunsthandel, 2011.