Siegmund Schütz war nach dem Krieg der einzige festangestellte Formgestalter in der Staatlichen Porzellanmanufaktur Berlin. Seine Entwürfe bedienten weniger die Massennachfrage, sondern vielmehr das luxuriösere Segment: Zielgruppe waren anspruchsvolle Privathaushalte, die zeitgemäße Formen wünschten. Die Blumenschale, eine moderne Adaption der Jardiniere, kommt diesem Bedürfnis in idealer Weise entgegen. Abgesetzt von einem hölzernen Fuß mit Messingrand, öffnet sie sich beidseitig mit elegantem Schwung, an ein Schiff erinnernd. Wie bei vielen anderen seiner Entwürfe jener Zeit sind auch bei der Blumenschale der ovale Grundriss und die organische Kontur formbestimmend. Das Dekor ist ein raffiniertes Spiel mit Innen- und Außenflächen, mit seinem typischen Farbklang der 1950er Jahre betont es die Eleganz der Form. Die Materialkombination aus Holz und Messing bestärkt darüber hinaus den Anspruch der exklusiven kleineren Serie.
Schenkung aus der Sammlung T. Friedberg, 1997.