In einem Fensterausschnitt sitzt eine Dame auf einem Sofa, das mit einem geschnitzten, pfeildurchbohrten Herzen geschmückt ist, und weint über ihren zerbrochenen Spiegel, während ihr Liebhaber tröstend ihren abwehrenden Arm umschlingt. Der Spiegel ist als Symbol ihres zerstörten Selbstbildes nach einem Liebesabenteuer zu verstehen, worauf auch die geknickten Lilien und die abgedeckte Silberdose hindeuten.
Das Sujet war unter anderem durch Jean-Baptiste Greuzes Gemälde „Le miroir cassé“ populär. Juste Chevillet stach dieses Blatt ein Jahr nach Schenaus Ernennung zum sächsischen Hofmaler.
Unterschrift: „LE MIROIR CASSÉ.“ Oben links: „Zweite Platte.“ Unten links: „Peint par Schenau Peintre de S. A. S. E. de Saxe.“ Rechts: „et Gravé par Chevillet.“ Darunter: „à Paris chez Chevillet, Graveur, Rúè des Maçons, Maison de Mr. Freville.“
(Text gekürzt nach: Anke Fröhlich-Schauseil)