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http://www.magwas.de/kennenlernen/news-archiv/show/6920, 30.03.2018 "Die Perlmutterwarenfabrik Louis Nicolai wird 1876 von Louis Erdmann Nicolai (geb. 22.1.1850 in Adorf-gest. 15.4.1935 ebd.) in einem kleinen Mietshaus in Adorf gegründet. Die ersten Waren werden vor allem nach England und Frankreich exportiert, wohin Nicolai durch seine Ausbildung, die er u. a. in Birmingham und Paris absolvierte, Kontakte hat. Nach eigener Aussage verbindet Nicolai das „glatte Muster der englischen Perlmutterindustrie" mit der „phantasie- und formenreichen französischen Art". 1877 wird die Firma in ein größeres Mietshaus verlegt, die Zahl des ständigen Personals und der Heimarbeitenden wächst. Die Beteiligung an der Leipziger Ostermesse 1878 verschafft neben ausländischer nun auch deutsche Kundschaft. Im Jahr 1880 beginnen die Baumaßnahmen in der Adorfer Bahnhofstraße zunächst mit einem kleinen Gebäude. In den Folgejahren wird das Gelände zu einem Fabrikkomplex ausgebaut. Die Teilnahme an der Fischereiausstellung im gleichen Jahr beschert der Firma ein Ehrendipiom. Zudem werden die Eichenholztrommeln des Königs von Siam mit Perlmutterschmuck verziert. 1891 wird die Produktion vom Hand- und Fußbetrieb auf Dampfbetrieb umgestellt. Die Firma Nicolai ist nun der größte Perlmutterfabrikant Deutschlands. 1906 kauft Nicolai die Firma F. A. Schmidt & Sohn seines ehemaligen Schwiegervaters, der inzwischen verstorben war, und vereinigt beide Betriebe im Jahr 1910 zur „Vereinigten Perlmutterwaren-Fabrik". Im gleichen Jahr wird eine Abteilung zur Herstellung von Glasbildern gegründet, die 1912 einen eigenen Fabrikbau erhält. Der Handel mit den Perlmutterartikeln der Firma floriert nun weltweit bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. 1918 muss die Fabrik aufgrund der großen Lagerbestände zunächst geschlossen werden. Im Jahr 1923 erfolgt die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Die Firma erholt sich, kann aber nicht an die Erfolge vor dem ersten Weltkrieg anknüpfen. In den 1930er Jahren verschlechtert sich das Geschäft rapide. 1935 wird die Firma in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Im selben Jahr stirbt Louis Nicolai und die Geschäfte werden von dessen Ehefrau Johanna weitergeführt. Nach dem zweiten Weltkrieg wird die Produktion 1946 wieder aufgenommen, wobei fortan permanente Materialknappheit herrscht. Die Firma wird weiterhin von Johanna Nicolai und deren Tochter Theresia Friedrich betrieben. Im Jahr 1959 wird die Deutsche Investitionsbank Berlin (DIB), neben Theresia Friedrich und Johanna Nicolai, als Gesellschafterin aufgenommen. Die DIB überträgt 1960 ihre Gesellschaftsrechte an den VEB (K) Perlmutterknopf-Fabrik, Kelbra a. Kyffhäuser. Johanna Nicolai stirbt 1965. Das Gelände der Firma in der Markneukirchner Str. 17 wird ab 1972 als Sitz des VEB Perlmutterschmuck Adorf angegeben." - Perlmutter- und Heimatmuseum Adorf, 2021