Im Spiegel der Schale sind mehrere weibliche Figuren, die sich mit großen Papyrusstauden abwechseln, dargestellt. Im Zentrum ist eine gekrönte Figur zu erkennen, die eine Umschrift als die Personifikation der christlichen Tugend Spes (Hoffnung) tituliert. Sie hält in ihrer Linken ein Buch, die Rechte ist zum Sprechgestus erhoben. Um sie sind die vier Kardinaltugenden (Weisheit, Mäßigung, Tapferkeit, Gerechtigkeit) sowie weitere Tugend-Personifikationen (Milde, Güte, Friede, Gehorsam, Keuschheit, Bescheidenheit, Frömmigkeit) gruppiert.
Die Schale gehört zu einem Typus von Metallschalen, die häufig im Umfeld von Nonnenklöstern hergestellt bzw. dort gefunden wurden. Die Mehrzahl dieser Schalen zeigt nicht nur Tugenden, sondern häufiger noch die Gegenüberstellung von Tugenden und Lastern. Vermutlich wurden die Schalen zu Handwaschungen benutzt.
Herkunft: nordwestdeutsch
Ankauf 1950.