Maria thront und wird gleichsam selbst zum Thron für das Jesuskind. Thronen zeigte höchste Machtbefugnis. Selbst den Heiligen blieb diese Ehre größtenteils verwehrt.
Einst hielt Maria ein Szepter als Zeichen ihrer Herrschaft oder eine Lilie als Symbol ihrer Reinheit und Jungfräulichkeit. Das Jesuskind ist im Segensgestus dargestellt; in der verlorenen linken Hand könnte es ein Spielzeug oder einen Apfel gehalten haben.
Maria erscheint als liebevolle, zärtliche Mutter, die behutsam ihr Kind hält. Als Mutter Christi sprach man ihr die Macht zu, beim Jüngsten Gericht für den Sünder einzutreten, mitunter sogar dann, wenn Christus diesen schon verurteilt hatte. Der Gläubige durfte zuversichtlich seine Gebete vortragen und auf kommendes Heil hoffen.
Erworben aus Mitteln der Stiftung Fritz von Harck, Leipzig, 1930. Ehemals Klarissinnen-Kloster oder Augustiner-Chorherrenstift in Dürnstein (Österreich).