Innungslade der Leineweber, Datierung: 1751. Die Bemalung des Truhendeckels gibt die Funktion der Truhe preis: Auf ihr befindet sich beidseitig das gemalte Innungzeichen der Leineweber. Damit handelt es sich bei diesem Stück um die Innungslade der Leineweber. In Innungsladen wurden wichtige Dokumente sowie das Vermögen der Innung aufbewahrt. Innungen waren lokale Zusammenschlüsse von Handwerkern, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können und um sich vor auswärtigen Handwerkern zu schützen. Folgende Mitgliedsnamen sind auf der Lade der Leineweber ablesbar: "C.S. Groter / Christian Ernst Rost/ Joh. Christian Kleinbant v. Großenheyn/ Joh. Christi Gottlob Clauß/ Joh. Heinrich Glöckner v. Freyberg". Im Inneren der Lade ist das Zunftzeichen der Leineweber farblich dargestellt. Weitere Innungsmitglieder haben sich an dieser Stelle verewigt: "Joh. Daniel Kämpft/ Joh. Jacop Claus/ als vier Meister" (links) "David Samuel Kämpfe/ Joh. Gottlieb Pietsch als Beysitzer" (rechts) Jahreszahl "1751". Innen wurde die Truhe weiß gefasst. Links befindet sich eine kleine Seitenlade. Die rechte Seitenwand lässt sich nach oben herausziehen und gibt eine schmale Schublade (verborgenes Fach) im Zwischenboden frei. Viele Innungs- und Zunftladen besitzen geheime Fächer, um im Falle eines Diebstahls, das Kostbarste zu schützen. Auf der Rückwand steht außen mit großen roten Buchstaben geschrieben: "Meister Gottfried Clemen(n) als Herr Vater 1751". Im Jahr 1697 waren die Tuchmacher und Leineweber in Leisnig bereits mit 187 Meistern vertreten. Die Herkunft der Truhe konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.