Dieser große Gobelin mit der Darstellung der „Schule von Athen“, in dessen Zentrum die Philosophen Platon und Aristoteles stehen, gehört in die Folge der sogenannten Vatikanischen Zimmer. Als Vorbild dienten die Fresken Raffaels in den Stanzen des Vatikan. Diese Renaissance-Malereien mit klassischen Themen entsprachen ganz dem an der Antike orientierten Geschmack. Auch die Randbordüren wurden hier nicht mehr in der im Barock üblichen Form üppiger Girlanden gestaltet. Sie bestehen nur noch aus einer einfachen Rahmenleiste mit Pfeifenstabdekor.
Die gesamte Serie umfasste zehn Wandbehänge, die für Ludwig XIV. in der Pariser Staatsmanufaktur der Gobelins angefertigt wurden. Später ließ der König einzelne Tapisserien mehrmals nachweben, um sie an befreundete Monarchen zu verschenken.
Entwurf nach Raffael.
Ankauf 1928. Ursprünglich Geschenk Ludwig XVI. von Frankreich an Zar Paul I. von Russland. Ehemals im Winterpalais in St. Petersburg.