Von einer Terrasse aus beobachten fünf Würdenträger einen reitenden Bogenschützen, der auf eine hoch im Baum hängende Beamtenrobe zielt. Hinter den abwägend blickenden Zuschauern steht ein Schreibtisch mit Glückszepter, Tuschstein, Pinseln, Pinselhalter, Papier und einem Teekännchen. Die dargestellte Szene wurde bislang mit einer mongolischen Gesandtschaft in China oder einem Motiv aus der Geschichte des Bogenschützen Yang Youji aus dem Reich Chu in Verbindung gebracht. Auf dem Hals der Vase präsentieren fünf Knaben einen goldenen Helm, einen Granatapfel und eine Fahne. Der „Fünffarbendekor“ (wucai) aus Unterglasur-Blau und durchscheinenden, harten Aufglasurfarben vor allem in Rot, Gelb und Grün geht auf die Xuande-Periode zurück. Mit der Kangxi-Periode, der Blütezeit dieser Technik, wurden das Unterglasur- durch Aufglasur-Blau ersetzt und tiefschwarze Konturlinien und Vergoldungen (kangxi wucai) hinzugefügt. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Schenkung der Gesellschaft der Freunde des Kunstgewerbemuseums Leipzig, 1930. Vormals im Besitz eines deutschen Diplomaten in China.