In einem Verkaufskatalog aus dem Jahr 1792 bot der Nürnberger Mechaniker Johann Conrad Gütle eine Vielzahl an optischen Instrumenten, Belustigungen und Kunstsachen an. Unter der Nummer 277 beschrieb er einen "auswärts gehenden Winkelspiegel", wie er auch in der Linckschen Sammlung nachweisbar ist. Der in geprägtem Papier eingefasste Spiegel besitzt zwei Schenkel, die in einem solchen Winkel angeordnet sind, dass sie zwei scheinbar völlig unabhängige Bildelemente vereinen und so eine neue Bildsituation hervorrufen können. Zu diesem Spiegel gehörten ursprünglich sechs Bildvorlagen mit verschiedenen Szenen, von denen heute drei erhalten sind.
Belegt im Linck-Index III (1787), S. 124, Nr. 274: "Speculum vitreum rectangulare. Ein Winkelspiegel mit verschiedenen Bildern (aufgest. No. 274)."