Das Schwanenservice markiert einen Höhepunkt in Kaendlers Schaffen. Zusammen mit Johann Friedrich Eberlein (1696-1749) schuf er über 2000 Einzelteile. Das Service war für rund 100 Personen konzipiert. Wasser, Muscheln, Schilf, Schwäne und Reiher kehren als Relief auf allen Teilen des Service wieder. Fantasievoll sind Henkel, Schnaupen oder Deckelknäufe gestaltet. Die Gefäße selbst haben oft die Form einer Muschel, Austernschale oder eines Schwans und erscheinen als eigenständige Skulptur.
Geordert hatte es Heinrich Graf von Brühl (1700-1763). Er hatte seit 1733 die Oberaufsicht über die Porzellan-Manufaktur und war seit 1746 Premierminister. Friedrich August II. (1696-1763) gestattete ihm sogar, sich unentgeltlich Porzellane zu entnehmen.
Terrinen sind Prunkstücke einer Festtafel. Sie werden der Größe nach geordnet in der mittleren Längsachse der Tafel aufgestellt. Die Terrinen sind geschmückt mit mythischen Seewesen, Nereiden, Muscheln, Schnecken. Die Füße der Terrinen sind Delfine und die Deckel sind bestückt mit Figuren der griechischen Mythologie. Es gibt drei Hauptstücke.Die größte Terrine schmückt die vollplastische Figur der Galatea auf einem Delfin reitend mit Amor im Arm und unter windgeblähtem Tuch. Die nächstkleinere zeigt Venus mit Amor im von Schwänen gezogenen Muschelwagen. Auf der dritten finden sich Acis und Galatea unter einem Tuchbogen.