Beschauzeichen im Fuß des reich verzierten Messkelchs weisen ihn als Arbeit eines Salzburger Meisters aus. Obwohl er erst im späten 16. Jahrhundert entstand, entsprechen der Nodus und der Fuß noch den Formen gotischer Kelche. Im Innern des Schaftes ist ein Wappen eingelassen, die Inschrift auf dem Rand des Fußes nennt den Auftraggeber und das Entstehungsdatum: Anton Graf Lodron war Domherr und Kapitular des Salzburger Domkapitels als er 1586 diesen Kelch anfertigen ließ. 1606 zum Domprobst gewählt, überließ er seine Ämter und wohl auch den Kelch seinem Neffen, der 1619 Fürstbischof von Salzburg wurde. Dieser deponierte den Kelch in Schloss Seehaus, der Sommerresidenz der Salzburger Fürstbischöfe. Von dort gelangte er in unser Museum.
Erworben mit Mitteln der Stiftung Fritz von Harck, Leipzig, 1938.