Die markante Form dieser Speerspitze zeigt an, dass es sich um einen Speer für Maasai-Älteste handelt, so die Auskunft in zwei Interviews mit Maasai-Ältesten. Diese Speerspitzenform gilt als Statussymbol und ist nicht zum Werfen gedacht. Man kann den Speer auf die 2. Hälfte des 19. Jh. schätzen. Maasai-Speere und -Utensilien waren begehrte Kauf- und Tauschobjekte für Europäer in Deutsch-Ostafrika. Dass die Maasai mit dem Stereotyp, des wilden Ursprünglichen, die das "wahre Afrika" verkörperten, belegt wurden, hatte auch ökonomische Implikationen. Durch dieses Image ließen sich Maasai-Objekte besser vermarkten. Auch im Fürstenhaus Schönburg-Waldenburg erlag man offenbar diesem Stereotyp und legte sich eine kleine Maasai-Sammlung an - etliche Speere, Tabaksreibe, Dose, Feuerhölzer etc. Die Objekte sind zwar derzeit in den historischen Museums- und Schloss-Inventaren der Fürsten von Schönburg-Waldenburg nicht belegbar, gehörten jedoch höchstwahrscheinlich zum ehemaligen Privatbesitz der Fürsten von Schönburg-Waldenburg.
Auch dieser Speer wurde wahrscheinlich von einer Afrika-Reise in mitgebracht. Prinzessin Luise reiste bspw. 1909 nach Deutsch-Ostafrika, um an der Einweihung des Denkmals für den Gouverneur der Kolonie, Hermann von Wissmann, teilzunehmen.