Das Heft "Behelfsheimfibel (Grundheft) - Wie baue ich mir ein Behelfsheim?" wurde 1943 im Auftrag der nationalsozialistischen Führung in im Dritten Reich vom Reichswohnungskommissar herausgegeben. Es war als praktischer Leitfaden für die Errichtung von Notunterkünften vorgesehen. Menschen, vornehmlich Stadtbewohner, die durch die Luftangriffe während des Zweiten Weltkrieges ihre Wohnungen verloren hatten bzw. diese vorsorglich geräumt hatten, sollten durch dieses Handbuch befähigt werden, selbstständig die Errichtung eines Behelfsheimes zu organisieren und schließlich auch umzusetzen. Ziel war die Verwendung einfacher Materialien und Techniken. Jedoch war das selbstständige Errichten eines Behelfsheimes auch nur als Interimslösung vorgesehen, bis durch das Deutsche Wohnungshilfswerk fabrikmäßig in großen Stückzahlen produzierte und typisierte Behelfsheime gebaut und zur Verfügung gestellt werden könnten.
Der Text wurden von dem Architekten Max Scheel verfasst, der auch als Autor des Heftes "Das deutsche Kleingartenwesen" (1944, Anleitung zum Bau von Festwohnungen in Kleingärten) und der Baufibel (1943) des Deutschen Wohnungshilfswerks wirkte.
Das Heft ist mit zahlreichen erklärenden Zeichnungen und Karikaturen ausgestattet, die ebenfalls von Max Scheel sowie von Emmerich Huber erstellt wurden. Insbesondere die Karikaturen beschwören eine Durchhalte- und Wiederaufbaumentalität, täuschen aber in ihrer lockeren und scherzhaften Grundstimmung über die Notlage der Betroffenen hinweg.