Das Foto zeigt den Grimmaer Marktplatz mit seinem Renaissancerathaus im Jahr 1867, hier noch mit dem Vorbau zum Ratskeller vor der Freitreppe. Über dem Eingang oberhalb der Freitreppe befindet sich das königlich-sächsische Wappen. Links neben dem Rathaus ist ein Stück der Husarenwache zu erkennen. Sein heutiges Aussehen erhielt das Rathaus durch den grundlegenden Umbau in der Mitte des 16. Jh. sowie durch die Sanierung 1997–2000. 1297 wird das Rathaus erstmals urkundlich erwähnt. Die Grundmauern des Rathauses gehen aber auf das Jahr 1442 zurück, da der erste Bau einem Brand zum Opfer fiel. 1538 brannte das Gebäude erneut ab. Seine endgültige Gestalt mit seinem schönen Renaissancegiebel erhält das Rathaus im Jahr 1585. Gleichzeitig lässt der Ratsherr und Kämmerer Nicolaus Perschmann auf eigene Kosten eine neue steinerne Treppe an der Westseite des Rathauses erbauen, sowie eine Wappentafel an der Treppe anbringen, die das Stadtwappen und das Perschmannsche Familienwappen, einen Barsch, zeigt. Der kleine Turm auf dem Dach beherbergte das Türmerstübchen. Am Ende des 18. Jahrhunderts bekam das Rathaus einen Anbau der zunächst als Ratswache, dann den Husaren und nach 1918 der Polizeiwache als Unterkunft diente. Bis zum Jahre 1893 wurde das Rathaus als Verwaltungssitz genutzt. Anschließend zog man in das gegenüberliegende Gebäude Markt 16/17. Die Gaststätte "Ratskeller" hat sich bis heute erhalten. Auf diesem Foto ist hinter dem Rathaus das Haus Markt Nr. 3 mit dem Seifenladen von Minna Herrmann und daneben in der Nr. 2 die Bäckerei und Konditorei von Robert Oskar Herrmann zu sehen.