Erna Dürr (1907–2002) erlernte ihr von Männern dominiertes Handwerk als einziger weiblicher Lehrling in der Silberschmiede P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn. Von 1930 bis 1932 war sie beim Leipziger Juwelier Ernst Treusch tätig, in dessen Werkstätten sie in handwerklicher Perfektion funktionale Objekte mit originell sachlichem Erscheinungsbild schuf. Die nach unten ausgerichtete Spitze der asymmetrischen, gehämmerten, trichterförmigen Schale wird von einem strengen Quersteg gefasst, der zusammen mit dem seitlich unter der Wandung angelöteten, aus parallelen Ringen bestehenden Griff den Standfuß bildet.
Armin und Anneliese Treusch Stiftung, Leipzig, 2000.