Der zierliche Hocker des Japaners Sori Yanagi (1915–2011) ist aus zwei symmetrischen Teilen zusammengesetzt und wird nur durch einen Messingstab verstrebt und zusammengehalten. Seine geschwungenen Sitzflächen erinnern an die Flügel eines Schmetterlings, seine Silhouette aber auch an Elemente fernöstlicher Architektur und Kalligrafie. So stellt das Möbel eine ideale Verbindung fernöstlicher Formen mit westlicher Interieurkultur dar, denn der Hocker als Sitzgelegenheit ist in der japanischen Wohnkultur ebensowenig zu Hause wie die Technik des verformten Schichtholzes. Sori Yanagi übernahm diese Technik vermutlich von den amerikanischen Gestaltern Charles und Ray Eames oder sogar von den frühen skandinavischen Entwürfen Aalvar Aaltos.
Erworben mit Spendenmitteln im Münchner Kunsthandel, 2001.