Philae. Der südlichste Tempel des Alten Ägypten. Diese Aussage mag verwirren, gibt es doch noch solche wie den Felstempel von Abu Simbel, die südlicher liegen. Doch das Alte Ägypten ging nur bis Assuan. Hier lag die mythologische Quelle des Nils. Dahinter begann Nubien. Auf dessen Gebiet liegt unweit Assuans auch der Philaetempel. Doch gehörte der See, auf dem sich die Tempelinsel befindet stets zu Ägypten.
Hier wurde die Göttin Isis verehrt. Sie war die Mutter des Horus und die Frau des Osiris. Baugeschichtlich kommen die ältesten Fragmente des Bauwerks aus dem Neuen Reich (1550-1069 v. Chr.). Doch gerade in den Epochen nach dem Neuen Reich gewann der Isis-Kult immer mehr an Bedeutung. So haben die Ptolemäer über 700 Jahre nach dem Verfall des Neuen Reichs einen neuen Tempel errichten lassen. Auf dem Foto kann man den Säulenhof hinter den großen Pylonen sehen. Dieser führt direkt ins Innere der Anlage. Die Säulenkapitelle sind Pflanzen nachempfunden. Über diesen befindet sich jeweils ein Abschlussstein auf dem der Architrav aufliegt. Er zeigt ein Bildnis der Göttin Hathor. Sie stand in der Mythologie in enger Verbindung zur Isis und hatte auch einen Tempel auf der Insel. Im Zentrum des Bildes sind zwei Kinder. Eines sitzt vorne auf einem Stein und das andere lehnt gegen eine der Schranken der Kolonnaden.
Auf der Rückseite finden sich mehrere Aufschriften:
Mitte - "Isistempel Philae
Ptolomäerzeit ergänzt"
unten links - "6619"
unten Mitte - "Guglielmo Plüschow
84 Via Sardegna
Rom" (Hierbei handelt es sich um einen Stempel)