Fast quadratische Reliefplatte, die sich aus zehn Plaketten nach Peter Flötner, Nürnberg, um 1540, und Hans Sebald Beham, Nürnberg, vor 1550, zusammensetzt. Dargestellt sind die Sieben Todsünden und eine Tugend: die obere Reihe zeigt die Habsucht, die Unmäßigkeit, die Trägheit und die Tugend Mäßigkeit. Die untere Reihe zeigt den Neid, die Unkeuschheit, die Hoffart und den Zorn. Über und unter diesen Plaketten ist je ein querrechteckiger Relieffries mit Jagdszenen dargestellt – dabei zeigt der obere Fries eine Jagdszene mit Männern, Reitern und Hunden zwischen Bäumen, das rechte Drittel des unteren Jagdfrieses wiederholt einen Teil des oberen Frieses. In der linken oberen Ecke der Platte ist in einem Kreis das Allianzwappen von Kurfürst August von Sachsen (1526–1586) und seiner Gemahlin Anna von Dänemark (1532–1585) mit einem doppelten „A“ (ligiert) dargestellt. Die Platte könnte die technische Vorbereitung für die Herstellung von Streifen gewesen sein, die zu runden Gefäßabschnitten gebogen werden sollten. Diese Streifen hätten maximal für eine Hauptzone gereicht. Die Wappenprägung bedeutet, dass es sich wahrscheinlich um Eigentum des Fürsten August von Sachsen und seiner Gemahlin Anna von Dänemark handelte. Die Heirat fand 1548 statt. Da das früheste Gefäß mit Reliefs nach Peter Flötner 1551 entstanden ist, dürfte die Platte in der Zeit zwischen 1551 und 1586 vielleicht in Schneeberg gegossen worden sein.
Ankauf 1906. Ehemals Slg. Julius Zöllner, Leipzig