Dieser reich bemalte, mit Goldspitzendekor verzierte Teller zeigt, neben dem Allianzwappen von Neapel-Sizilien und Sachsen-Polen, Parklandschaften und Figuren in einer schwarzgrau unterlegten kupfergrünen Camaieu-Malerei im Stile von Antoine Watteau (1684–1721). Der Teller gehört zu einem prächtigen Service, das im Auftrag der Kurfürstin Maria Josepha von Sachsen, der Gemahlin August III., 1748 an ihre in Neapel lebende Tochter Maria Amalia Christina gesandt wurde, die seit 1738 mit Karl IV., König beider Sizilien, vermählt war. Als Karl 1759 den spanischen Königsthron bestieg, gelangten auch große Teile des grünen Watteau-Services nach Madrid. Seit etwa 1740 schufen die Porzellanmaler in Meißen galante, höfische Figurengruppen in stillen, idyllischen Landschaften, die sie nach Gemälden von Watteau, seiner Schüler und Nachahmer ausführten.
Malerei: Gottlob Sigmund Birckner und Gehilfen
Ankauf mit Mitteln der Stiftung Fritz von Harck, Leipzig, 1936. Ehemals Sammlung Hans Demiani.