Deckelkrüge waren zweifelsohne die beliebtesten Trinkgefäße im 17. und 18. Jahrhundert. Eine besondere Form, die hauptsächlich in Kulmbach hergestellt wurde, stellt der Daubenkrug dar. Der hölzerne Boden und die Dauben werden hier mittels Zinnmontierungen an den beiden Rändern sowie der durchbrochen gearbeiteten Zinnwandung zusammengehalten. Bei diesem Exemplar besteht die intarsienartig in das Holz eingelassene mittlere Dekorzone aus einer Kartusche in Form eines bekrönten, ovalen Schildes, das ursprünglich für die Aufnahme des Wappens oder der Initialen des Besitzers vorgesehen war. Seitlich davon erscheinen zwei springende Hirsche umgeben von Blattrankenwerk. Entsprechend dem Zeitgeschmack der Käuferschicht wurden besonders häufig Jagdthemen als Motiv gewählt.
Deckel mit Bleiplakette auf den hl. Georg nebst Umschrift: „GEORGIUS DER EDLE RITTER“
Ankauf 1909. Ehemals Sammlung Eduard Kahlbau, Stuttgart.