OB - Telephonstation der Anfangszeit – ca.1882-1886, vermutlich Bayern oder Württemberg. Als Mikrophon diente hier eine Konstruktion aus 5 Kohlewalzen (Graphit), wie sie auch in elektrischen Bogenlichtlampen Verwendung fanden. Die kegelförmigen Enden der Kohlestäbe lagern locker in den 10 Bohrungen zweier senkrecht auf einem Brettchen aus Tannenholz angebrachten Klötzchen, ebenfalls aus Graphit. Das Brettchen fungiert hierbei als Resonanzboden, die im Sprechstromkreis liegenden Kohlewalzen vibrieren in der Frequenz des gesprochenen Wortes mit.
Die hier insgesamt 10 losen Berührungspunkte erzeugen Schwankungen im Sprechstromkreis analog der Sprachfrequenz, die zur Gegenstelle
übertragen und dort umgekehrt hörbar gemacht werden. Die Anzahl der Kohlewalzen in derartigen Mikrophonen variierte in der Regel von 1 bis 7, die Sprachgüte stieg mit der Zahl der Kontaktstellen. Als Fernhörer dient hier ein Dosenhörer (Magnetspule/Blechmembran), am Gabelumschalter hängend. Der Hörer kann vom Original abweichen.
Die Anruf-Signalisation erfolgt durch einen einfachen Gleichstromwecker, der Ruf zur Gegenstelle mittels Rufknopf und zusätzlicher Batterie.
4 Anschlussleitungen zur Gegenstelle (2 x Sprechadern, 2 x Klingel).
Im Bild unten das identische Innenleben eines baugleichen Apparates.