Mittels Papierschablonen konnten Sets von immer fünf exakt gleichen Tellern hergestellt werden. Solche Tellergebinde in den standardisierten Größen von drei, fünf, sieben oder zehn Sun (zwischen 10 und 30 Zentimetern Durchmesser) dienten dem Eigenbedarf des Fürstenhauses und als Präsente für andere Fürsten bis hin zum Schogun. Sie machten den Hauptteil der Produktion der Nabeshima-Ware aus. Der Dekor dieses Sieben-Sun-Tellers setzt sich aus dezenten Anspielungen auf die chinesische Symbolik zusammen. So sind die Ranken des floralen Bandes als Glückszepterkopfform lesbar, die Blätter als chinesisch stilisierte Wolken. Die nach außen in vier Blütenblättern auslaufende Grundform kann als Anspielung auf die blütenförmigen Lackschalen der Song-Zeit gesehen werden. In seiner Gesamtwirkung ist der Teller aber nicht mit der aus chinesisch geprägten Symbolen modular zusammengesetzten Gestaltung beispielsweise der Imari-Ware vergleichbar, sondern schafft eine zusammenhängende neue Form. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Ankauf vom Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1910.