Im "Centralblatt der Bauverwaltung", herausgegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, erschien im November 1900 ein Bericht des Königlichen Kreisinspector Arens über den Bau der Evangelischen Kirche im Nieskyer Vorort Neu-Ödernitz.
Die Gesamtkosten betrugen 66.300 Mark, wobei 20.000 Mark aus Spenden ("Gnadengeschenken") bezuschusst wurden. Graf von Fürstenstein stellte den Bauplatz unentgeltlich zur Verfügung. Die Kirche hat 452 Sitzplätze in den Haupt- und Nebenschiffen und 238 Plätze auf den Emporen. Die Bauarbeiten wurden im Oktober 1898 begonnen und im Mai 1900 vollendet.
Außen ist die Kirche mit roten Klinkersteinen aus den Ullersdorfer Werke verblendet. Dach und Turm wurden mit Freiwaldauer blaugrauen Biberschwänzen gedeckt. Für die Gestaltung des Innenraums kamen Ullersdorfer Klinker, Kiefernholz und Sandstein zum Einsatz. Die Wandflächen wurden mit einfacher Leimfarbe gestrichen, Emporen und Holzdecken mit Ölfarbe lasiert. Kanzel, Altar und der untere Teil der Apsis erhielten reichere Bemalung. Dank Spenden der Gemeindemitglieder Gräfin von Fürstenstein und Graf von Lüttichau erhielten drei Fenster Glasmalereien mit figürlichen Darstellungen, die anderen Fenster wurden in grünliches Bleiglas ausgeführt.
In der Ausgabe wurden drei Abbildungen veröffentlicht. Abbildung 1 zeigt die Ansicht der Kirche, ein Holzstich von O. Ebel. Abbildung 2 und 3 zeigen Grundriss und Schnitt.