Das Schöpfsieb gehört zu den wenigen dinglichen Zeugnissen der Niederzwönitzer Papierherstellung. Um Verpflichtungen gegenüber lokalen Würdenträgern nachkommen zu können, wurde in der Niederzwönitzer Papiermühle noch bis in die frühen 1870er Jahre Konzeptpapier geschöpft und Löschpapier hergestellt, obwohl der wirtschaftliche Focus bereits seit 1847 auf der Herstellung von Pappen lag. Die Schreibpapiere, die zu dieser Zeit noch produziert wurden, mussten keinen sonderlich hohen Ansprüchen gerecht werden. Auf Wasserzeichen, wie sie vordem durch auf die Siebe aufgelegte Formen und Schriftzüge aus Draht in das Papier eingebracht worden waren, wurde bereits seit den 1840er Jahren ganz verzichtet.